Alles was du wissen musst: Tadschikistan


Reisedauer & Route: 8 Tage, Murghab – Bulunkul – Langar – Khorog - Murghab

 

Einreisebestimmungen: Visumpflicht! An der Grenze bezahlst du für 10 Dollar eine Straßensteuer und füllst einen Einfuhrschein für dein Motorrad aus. Das Visum kostet für 30 Tage knapp 50 Euro. Wichtig: Für den Pamir Highway, den meist einzigen Reisegrund für Tadschikistan, benötigst du eine Extragenehmigung für die GBAO-Provinzen, die sich durch den Pamir ziehen. Dieser Vermerk muss im Visum stehen, sonst bekommst du Ärger an den Kontrollposten!

 

Einreiseprozedur: Stressig. Die Beamten waren teilweise sehr unfreundlich und wollten Schmiergelder abkassieren. Bei unserer Weigerung, bzw. konsequentem Nachhaken wurde einer der Beamten gar aufdringlich aggressiv. Wir sind dann mit der Hälfte des von ihm geforderten Geldes davongekommen. Vorsicht vor der Sonne! Der Grenzposten zwischen Sarytash und Murghab liegt auf knapp 4500 Metern – d.h. nach fünf Minuten in der Sonne bist du komplett verbrannt!

 

Preisniveau: Gemischt. Hotels gibt es kaum und wenn sind sie heruntergekommen und kosten in etwa so viel wie günstige Hotelzimmer in Europa. Rechne etwa 25 € für ein Doppelzimmer ein. Hostels und Guest Houses sind etwas günstiger mit knapp 15 € im Schnitt. Das Essen ist etwas günstiger als in Europa mit knapp 3-4 € pro Gericht im Restaurant. Für Budgetreisende sind 20 € am Tag zum Überleben absolut möglich. Komfortabel über die Runden kommst du mit 25 € am Tag.

 

Infrastruktur & Verkehr: Die Straßen sind schlecht. Knietiefe Schlaglöcher, riesige Bodenwellen, Schotterpassagen und von Erdrutschen zerstörte Wege sind hier regelmäßig anzutreffen. Verkehr gibt es kaum, da nur wenige Einheimische Autos besitzen. Die meiste Zeit fährst du hier alleine. Mit der nötigen Vorsicht macht das sehr viel Spaß!

 

Gesundheit: Perenterol mitführen und einnehmen, um Nahrungsmittelvergiftungen und Durchfall vorzubeugen. Medikamente für akuten Durchfall mitnehmen, z.B. Loperamid, WHO-Lösungen zum Elektrolyte auffüllen. Ibuprofen gegen Fieberanteile und Vomex gegen Übelkeit bei Höhenkrankheit.

 

Essen: Hammel und Brot. Gewöhnungsbedürftig. Kurios: es gibt hier nur kleine Minimärkte und alle Produkte, die verkauft werden sind abgelaufen, häufig schon seit mehreren Jahren!

 

Sicherheit: In Tadschikistan haben wir uns weder komplett sicher, noch wirklich unsicher gefühlt. Einheimische haben uns auch hier davor gewarnt nach Einbruch der Dunkelheit raus zu gehen, da an der Afghanischen Grenze Militärpatrouillen nach afghanischen Schmugglern suchen. Vorsicht auf vor Kindern und Jugendlichen am Straßenrand. Die meisten winken zwar freundlich, einige werfen jedoch auch mit Kuhscheiße und Steinen, was unser Kumpel Zach am eigenen Leib erfahren musste. Behalte deine Habseligkeiten im Auge. Angst vor Entführungen oder Terrorismus brauchst du aber nicht haben. Vorsicht vor Höhenkrankheit! Wir waren fast 7 Tage krank und haben uns mehrfach übergeben müssen, unter Kopfschmerzen und Schwindel gelitten. Nimm dir Zeit für den Aufstieg und gewöhne dich an die dünne Luft!

 

Land und Leute: Insgesamt waren die Tadschiken in unseren Augen nicht besonders aufgeschlossen oder besonders freundlich. Man könnte es „normal“ nennen. Allerdings sind die Preise für Gästehäuser recht hoch, dafür, dass es meist weder Strom, noch Internet oder fließendes Wasser gibt. Das Pamirgebirge ist der Hammer mit seinen 7000er Gipfeln und dem Pamir Highway, der sich durch die wunderschöne Landschaft zieht.

 

Das musst du sehen: Den Pamir Highway! Fahre alle Routen, die du fahren kannst, es ist wunderschön!

 

 

Fazit: Die Menschen gewinnen keinen Freundlichkeitspreis, teilweise werfen Passanten mit Steinen, was aber Ausnahmen sind. Der Pamir Highway ist wunderschön und gerade für Motorradfahrer ein weltweit einzigartiges Highlight, zusammen mit dem Karakorum Highway. Die Landschaft und unberührte Natur ist zusammen mit den herausfordernden Pisten ein echtes Fest!

 

6/10 Reisepunkten!



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