Horizonrides`s Backpacking Guide


 

Was soll ich anziehen? Wie soll ich meinen Kram transportieren? Braucht ein Backpacker unbedingt einen Backpack? Wie halte ich die Kosten meiner Backpacking Weltreise möglichst klein? Welche Backpacking Packliste ist die richtige für mich? In diesem Artikel möchten wir dir eine Übersicht über all diese Themen verschaffen – natürlich aus unserer Sicht und unseren Erfahrungen gemäß. Dieser Artikel ist also eine Art Zusammenfassung unserer gesamten Backpacking Rubrik. Wenn du tiefer in die Details dieses Backpacking Guides eintauchen möchtest, kannst du ganz einfach den entsprechenden Links in diesem Artikel folgen.


Rucksack oder Trolley? Die große Streitfrage.

 Welchen Rucksack für eine Backpacking Reise, oder gar Weltreise? Diese Frage wird tausendfach in einschlägigen Foren und Facebook Gruppen gestellt. Dabei sollte die erste Frage lauten: Ist ein Rucksack wirklich das Richtige für mich?

Rucksack – der Backpacker Klassiker

 

Vorteile:

 

  • Auch in schwierigem Gelände gut transportierbar.

  • Du bist sofort als Backpacker zu erkennen und machst möglicherweise schneller Kontakt mit anderen Backpackern, die dich nicht für Pauschaltouristen halten, wie mit einem Trolley.

  • Ein guter Rucksack ist recht angenehm zu tragen und gibt die die Möglichkeit, einige Etappen wandernd/zu Fuß zurückzulegen, wenn dir der Sinn nach Abenteuer steht.

  • Gute Rucksäcke haben einen regendichten Überzug oder einen wasserdichten Packsack.

  • Du hast beide Hände frei beim Reisen :-)!

Nachteile:

 

  • Die meisten Backpacker haben zu viel Kram dabei und dann heißt es: Rückenschmerzen und Verspannungen.

  • Du wirst sofort als Backpacker erkannt und ob du es glaubst oder nicht: die Einheimischen in den meisten Ländern mögen Backpacker entweder nicht besonders, oder schauen etwas auf sie herab. Das kann also ein Nachteil sein.

  • Für lange Strecken zu Fuß ist ein riesiger Rucksack unbequem und sperrig.

  • Wenn du z.B: per Boot oder Flugzeug reist, wird dein Rucksack häufig hin und her geworfen und hat kaum Schutz für dein Gepäck zu bieten.

  • Es ist leicht aus einem Rucksack zu stehlen.

  • Ein Rucksack ist ein Sack, ergo stopft man alles oben rein und muss meist alles aus- und wieder einpacken, selbst wenn ein Rucksack sich komplett längsseits öffnen lässt.

Trolley, der unterschätzte Neuling

 

Vorteile:

 

  • Leicht zu transportieren: Einfach hinter dir her ziehen und kein Gewicht auf den Schultern haben.

  • Leicht zu öffnen – du musst nicht jedes mal alles aus und einpacken und brauchst nicht stopfen, sondern nur quadratisch, praktisch gut einpacken.

  • Leicht vor Diebstahl zu schützen – mit einem einzigen Schloss.

  • Dein Gepäck wird bei groben Gebrauch vom Bodenpersonal oder Schiffsbesatzungen nicht so schnell beschädigt.

  • Die meisten Backpacker bewegen ihr Gepäck vom Bus zum Hostel, oder höchstens einige Straßen weit – die zu 99 Prozent asphaltiert sind: Hier ist ein Trolley viel praktischer und du kannst noch einen kleinen Rucksack tragen, wo du an alles schnell dran kommst.

  • Du wirst nicht als Backpacker identifiziert – Einheimische denken plötzlich nicht mehr, dass du ein partysüchtiger Alkoholiker mit schlechten Manieren und ohne Kultur bist.

Nachteile:

 

  • Gibt es eine schlechte Straße, oder viele Treppen, hat der Trolley schnell verloren und du musst ihn ächzend mit den Händen tragen.

  • Du wirst von anderen Backpackern nicht als Backpacker identifiziert und es ist schwerer Kontakt zu machen.

  • In Menschenmengen musst du immer zusehen, niemandem über die Füße zu rollen.

  • Wenn dich der Abenteuertrieb packt und du querfeldein wandern möchtest, kannst du deine Ideen mit einem Trolley gleich begraben.



Unsere Packliste für eine Backpacking Weltreise

Okay, jetzt sollte die Entscheidung gefallen sein, ob du einen Trolley ziehen, oder einen Rucksack tragen wirst. Nun geht es darum, was genau in dein Gepäck hin sollte. Im besten Falle versuchst du wenig mitzuschleppen und das ist einfach als du denkst. Halt dich einfach an unsere Liste und du wirst mit einem 35 Liter Rucksack auskommen! Klingt das gut? Also dann, hier ist die Liste:

Kleidung

  • 3 Unterhosen (+3 Bhs)

  • 3 T-Shirts

  • 1 Longsleeve (zum drunter ziehen wenn der Zipper nicht ausreicht)

  • 1 Zipper/leichte Jacke für frische Nächte

  • 1 leichte Windjacke aus dem Sportzubehör

  • 1 lange Treckinghose mit abnehmbaren Beinen

  • 1 Kurze Hose, die auch als Badehose taugt (z.B. Bermudashorts) (+Bikini)

  • 2 Paar leichte Sport-Funktionssocken

  • 1 Paar Merino Wollsocken für kältere Situationen

  • 1 faltbare Mikrofaser-Käppi

  • 1 leichtes Halstuch (kaum zu glauben, wie oft man das braucht)

  • 1 Mikrofaser Handtuch
  • Badelatschen/Flipflops

  • 1 Paar gute Sport/Laufschuhe, die bequem sind und wenig Packmaß haben

Hinweis: Wir empfehlen für alle aufgeführten Kleidungsstücke entweder Merino/Plastik-Mischungen (KEIN reines Merino, geht extrem schnell kaputt) oder Funktionskleidung (meist Kunststoff) aus dem Sportbereich. Für beides gilt nämlich: Robust und gleichzeitig extrem schnell trocknend. Beide Eigenschaften sorgen dafür, dass du nicht viel mitschleppen musst, weil du im Notfall einfach wäscht und alles nach höchstens ein paar Stunden trocken ist.

 

 

Medikamente

 Von Bens Bruder (Arzt) zusammengestellt und als perfekt herausgestellt hat sich folgende Liste:

  • Ibuprofen (für alle möglichen Schmerzen)

  • Novalgin (für absolute Schmerznotfälle am oberen Ende der Skala)

  • Loperamid (gegen heftige Durchfälle)

  • Kohletabletten (um die Giftstoffe bei Durchfall oder Lebensmittelvergiftung heraus zu bekommen)

  • Antibiotikum gegen Würmer (kommt leider oft vor in Asien, sprich vorher mit deinem Arzt, damit er dir das richtige verschreibt)

  • Breitbandantibiotikum für unklare, heftige Infektionen, die sofortige Abhilfe erfordern.

  • 10 Beutelchen WHO-Lösung gegen Elektrolytverlust z.B. bei Durchfallerkrankungen

  • Desinfektionsspray (für Wunden geeignet!)

  • Pflaster

  • Antihistaminikum wie Cetirizin gegen allergische Reaktionen

  • Glukokortikoid wie Prednison gegen heftige allergische Reaktionen, die sofortige Maßnahmen erfordern (kann Leben retten! Außerdem befindest du dich wahrscheinlich in einem völlig neuen Nahrungs- und Pollenumfeld)

  • Perenterol (macht dein Verdauungssystem resistent gegen Durchfallkeime. Wirkt Wunder. Täglich und dauerhaft einnehmen, ist pflanzlich, also kein schlechtes Gewissen haben)

  • Fieberthermometer (damit du bescheid weißt, ob du zum Arzt gehen solltest)

 


Sonstiges

  • Taschenmesser (z.B. Walther, extrem scharf und meist mit integrierter Zange und Schraubenzieher)

  • Sporks (Gabel und Löffel in einem, aus BPA-freiem Plastik und extrem leicht

  • Wasserfilter (z.B. Lifestraw Mission. Kostet einmal Geld, aber dafür brauchst du nie wieder Geld für Wasser ausgeben, sondern filterst es dir immer in deine eigene Flasche. Lohnt sich recht schnell)

  • Feuchttücher (immer dabei haben! Wenn du mal dich duschen kannst, wenn du notdürftig eine Wunde säubern musst, wenn du Gegenstände putzen willst, oder, oder, oder – wir haben sie bereits für alle genannten Situationen gebraucht)

  • Rasierer

  • Ohrstöpsel (die Welt kann ein sehr lauter Ort sein, sobald man schlafen möchte)

  • Smartphone (für fast alles)

  • Powerbank/externer Akku (wenn der Saft vom Smartphone weg ist, stehst du manchmal sehr blöd da)

  • Sonnenbrille + normale Brille wenn erforderlich

  • Dünnes Schlafsackinlet, wie z.B. Cocoon – wiegt nix, kaum Packmaß und du kannst auch im ekligsten Hepatitis-Hostel ruhig schlafen.

  • Kleines Notebook (nur falls du bloggst etc., ansonsten unnötig schwer, unhandlich und diebstahlgefährdet. Die meisten Dinge erledigt auch dein Smartphone)

  • All-in-one Adapter für alle möglichen Steckdosen

  • Mikro-Wäscheleine (klein, handlich, leicht und du kannst sie überall spannen und deine Sachen trocknen)

  • Shampoo (in Hotels o. mit Testern im Laden auffüllen, spart Geld ;-))
  • Sonnenmilch
  • 1 Zahnbürste und Zahnpasta
  • Nagelschere, Pfeile und Pinzette
  • Vitamine: Wir machen keinen Hehl daraus: Wir stammen aus einer Familie kluger Doktoren aus den Bereichen Medizin, Biologie und Chemie und es scheint klar: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente sind das was uns gesund hält und der tägliche Treibstoff unserer Zellen. Beim Backpacken wirst du aber kaum die täglichen Antioxidantien und B-Vitamine zählen, die du zu dir nimmst, sondern günstig und nach Gelegenheit essen. Also besorge dir ein Multivitaminpräparat und lass deine Zellen nicht aushungern. Einfach, günstig, gesund.

Papierkram

  • Reisepass (wenn du es schaffst, so wie Ben, besorg dir einen zweiten als Ersatz)

  • Kopie vom Reisepass (immer nur die Kopie herausrücken, wenn es geht, denn ohne Reisepass steckst du in Schwierigkeiten)

  • Unterlagen deiner Auslandsreisekrankenversicherung (Karte mit Kontaktdaten, Übersichtsblatt: „was tun im Versicherungsfall“)

  • Internationaler Führerschein

  • Nationaler Führerschein

  • Personalausweis (geht häufig auch als Reisepassersatz innerhalb der jeweiligen Länder, oder als Pfand)

  • Impfpass
  • Extra Passbilder (für Visa etc.)
  • Portemonnaie mit Reißverschluss
  • Kreditkarte (Visa ist am besten)

Das wars auch schon, mehr brauchst du nicht. Der Rest ist persönliche Präferenz und Extra-Gewicht. Diese Packliste richtet sich an Minimalisten, die nicht viel mitschleppen möchten. All das passt in einen 35 Liter-Rucksack. Und das Beste: du kannst weniger verlieren! Einfacher und bequemer kann Backpacking nicht sein ;-)!

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