Welches waren unsere schönsten Erlebnisse nach einem Jahr Weltreise? Hier findest du die Antworten und unsere Begründung!
Ganz klar und ohne zu Zögern ist das unser schönstes Erlebnis. Bevor wir in den Iran gekommen sind, haben uns alle davon abgeraten durch die Islamische Republik zu reisen - außer jenen, die schon einmal dort waren. Von kranken religiösen Fanatikern war die Rede, einer bösen Religionspolizei und Terroristen. Dabei kamen noch nie Terroristen aus dem Iran, oder?! Was wir dann erlebt haben in letztendlichen 4 Wochen Iran (statt einer Woche), war das absolute Gegenteil: Nirgendwo haben wir uns jemals sicherer gefühlt, nirgendwo sind wir je so freundlichen und offenherzigen Menschen begegnet, von der Gastfreundschaft ganz zu schweigen, die weltweit einzigartig ist. Diese Liebenswürdigkeit ALLER Menschen, die wir dort getroffen haben, wärmt uns noch heute das Herz!
Wir haben furchtbar unter der Höhenkrankheit gelitten, waren nachts beim Wildcampen von Raubtieren umzingelt und doch werden wir den Pamir Highway in Tadschikistan nie vergessen. Über die übelsten Pisten zu fahren, während wir in den Rasten stehend die riesigen 7000er um uns herum bestaunen, hat sich so fest in unsere Erinnerung gebrannt, dass wir all das niemals wieder vergessen werden. Ein absolutes Fest für die Sinne und ein waschechtes Abenteuer an den Grenzen unserer Belastungsfähigkeit - im aller positivsten Sinne!
Im Norden Balis haben die Japaner 1942 ein US Kriegsschiff versenkt, dass jahrzehntelang auf einem Strand stand und dann von einem Vulkanausbruch ins Meer geschoben wurde. Heute ist es ein beliebter Tauchspot. Wir haben es getan und sind eine Stunde durch das mächtige Wrack getaucht und haben uns gefühlt wie in einem Piratenfilm - verwegen und abenteuerlich. Die Schildkröten, Clownfische und riesigen Rochen taten ihr Übriges, um uns vollends zu faszinieren.
Als die Familie angerückt ist, um uns nach 9 Monaten Reise in Thailand zu besuchen, waren wir ganz aus dem Häuschen! Tage vorher waren wir schon ganz aufgeregt - wir haben ein sehr enges Verhältnis zu unserer Familie! Als wir dann am Flughafen standen und wussten, jeden Moment kommen sie durch diese Tür da, haben wir uns so übermäßig gefreut, dass wir auch das nicht wieder vergessen werden. Ein absoluter Höhepunkt unserer Reise!
Im Outback zu Zelten, auf dem Dach eines Allrad-Geländewagens, war ein Fest für die Sinne. Die absolute Stille dieser wunderschönen, endlos einsamen Natur hat uns einfach gepackt und nicht mehr losgelassen. Das gefällige Rot, die fantastischen Sonnenuntergänge und ein Sternenhimmel, der seinesgleichen sucht haben sehr dazu beigetragen, dass das Outback zu einer unserer Lieblingsregionen geworden ist. Die Heimeligkeit eines sicheren Dachzeltes hat uns denn auch noch den letzten Rest gegeben - wir waren hin und weg!
Als wir bei unseren Couchsurfing Gastgebern in der sibirischen Hauptstadt angekommen sind, haben sie uns direkt an den Händen genommen und mitgenommen zum örtlichen Badesee: Bei angenehmen 20 Grad gab es dort nämlich eine ausgelassene Beachparty, mit jeder Menge guter Stimmung und russischer Ausgelassenheit. Ganz nebenbei lernen wir dort auch noch den Bestseller Autor Stephan Orth kennen, der gerade für sein Buch "Couchsurfing in Russland" recherchiert. Ein toller Abend!
Was haben wir uns gesorgt, als unser Visum für Turkmenistan trotz vorheriger Zusage abgelehnt wurde. Wir hatten kaum noch Zeit, um die Visa für die anderen Stan-Länder zu erfüllen und hätten im Worst Case über Azerbaijan mit einem alten Frachter nach Kasachstan fahren müssen, um dann nach Usbekistan zu gelangen. Das hätte uns Wochen gekostet und uns den sibirschen Winter unter die Räder gebracht. Glücklicherweise half uns Brett aus dem HU-Forum mit dem Tipp weiter, in der turkmenischen Botschaft in Teheran unser Glück zu versuchen und einen anderen Grenzübergang zu wählen. Der Tipp hat geholfen und als wir das Visum in den Händen halten, fallen uns ganze Gebirge von den Herzen!
Als wir von Melbourne nach Brisbane fliegen, um auf der Horror-Farm zu arbeiten, wird uns schnell klar, dass das zwar ein sehr turbulenter Flug ist, aber auch der schönste, den wir beide je begangen haben: Ständig tauchen wir in wunderschöne, bizarre und einzigartige Wolkenformationen ab, durchstoßen kleine Schäfchenwolken und sinken dann plötzlich in den Schlund eines Wolkentals hinab, das sich zwischen zwei rot schimmernden Gebirgen aus rosa Watte befindet, die sich kilometerweit aufgetürmt haben. Was für eine Schönheit. Auf Hunderten von Flügen haben wir so etwas noch nie durch unser Fenster gesehen!
Als wir in der Türkei bei voller Fahrt einen Kofferdeckel verlieren - ohne zu wissen, wo es passiert ist, oder wie es überhaupt dazu kommen konnte - waren die Sorgen groß. Was machen wir ohne Deckel? Panzertape löst viele Probleme, nicht aber dieses. Dank der umwerfenden Hilfsbereitschaft der Türken finden wir einen Metallbearbeiter, der uns einen neuen Kofferdeckel aus Aluminium baut, inklusive schicken Griffen und einer gewissenhaften Fertigung. Wir fühlen uns beinahe schlecht, als er bloß 10 Euro haben will. Am Ende wird alles gut. Das erste Mal, dass wir die Wahrheit dieser Worte am eigenen Leib erfahren haben, werden wir nie vergessen!
Klingt irgendwie langweilig, ist es aber nicht. Nachdem wir monatelang von den Freuden westlicher Supermärkte abgeschnitten waren und nur noch kleine Stände und Butzen kannten, in denen 5-Minuten-Terrinen und Snickers aus den 90ern verkauft wurden, frohlockten wir regelrecht, als wir in Kasachstan in einem riesigen Makro-Supermarkt standen, der größer ist war, als alles, was wir aus Deutschland kennen. Hier konnten wir endlich wieder wie zivilisierte Menschen (pardon!) essen und all das für wenig Geld kaufen, was wir so lange vermisst haben. Manchmal sind es die kleinen Freuden nach Wochen der Entbehrungen :)!
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teddy (Mittwoch, 16 Mai 2018 14:41)
wir fahren auch für kinder mit behinderrungen