Reisedauer & Route: 38 Tage, Bernaul – Novosibirsk – Irkutsk – Ulan Ude – Omsk – Jekaterinenburg – Moskau – Woronesh

Einreisebestimmungen: Visumpflicht! Wir haben eine double-entry 90 Trage-Visum genommen. Kosten: knapp 200 Euro pro Person.

Einreiseprozedur: Sehr entspannt. Die Grenzbeamten waren freundlich, vielleicht allerdings auch wegen Ellis guten Russischkenntnissen. Nach etwa 30 Minuten war die Chose durch und wir konnten einreisen.

Preisniveau: Europäisch. Hotelzimmer kosten in etwa so viel wie Hotelzimmer in Europa. Rechne etwa 25 € für ein Doppelzimmer ein. Hostels sind deutlich günstiger mit knapp 12 € im Schnitt für ein Doppelzimmer. Das Essen ist etwas günstiger als in Europa mit knapp 6-7 € pro Gericht im Restaurant. Für Budgetreisende sind 25 € am Tag zum Überleben absolut möglich. Komfortabel über die Runden kommst du mit 40 € am Tag.

Infrastruktur & Verkehr: Die Straßen sind überwiegend sehr gut. Die Russen fahren teilweise recht rücksichtslos und aggressiv, darum ist Vorsicht geboten. Öffentliche Verkehrsmittel sind gut zugänglich und günstig. Taxis sind ebenfalls günstig – aber darauf achten, dass sie ein Taxameter haben, sonst wirst du übers Ohr gehauen. Inlandsflüge sind nicht gerade billig, also bei genügend Zeit lieber mit der RZD-Eisenbahn fahren.

Gesundheit: Die Hygienestandards sind wie in Europa. Übermäßige Sorge ist also nicht angebracht.

Essen: Es gibt viele leckere frittierte Teigtaschen mit tollen Füllungen, ansonsten Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse. Meist sehr lecker, aber auch sehr fettig.

Sicherheit: Generell haben wir uns sicher gefühlt. Vorsicht allerdings ist ganztägig vor betrunkenen Russen geboten. Diese können teilweise aufdringlich sein. Beim Wildcampen darauf achten, dass euer Platz nicht einsehbar ist und niemand sieht, wie ihr euch das Lager sucht. Die Polizei ist angeblich korrupt, wir haben aber keine schlechten Erfahrungen gemacht. Einmal war ein Polizist etwas aufdringlicher und wollte uns länger festhalten. Wir haben uns dann doof gestellt und immer gelächelt und dann hat er uns entnervt weggeschickt – wir waren damit sehr einverstanden J! Alles in allem ist es von der Sicherheitslage wie in Europa nach unserer Einschätzung.

Land und Leute: Tja, das ist schwer zu sagen. In Sibirien waren die Menschen eher freundlich und aufgeschlossen, westlich des Ural jedoch eher unfreundlich, kühl und verschlossen im öffentlichen Leben. Die Russen, die wir privat kennengelernt haben wie Uliana und Leo, Aleksey oder Vassiliy jedoch sind uns richtiggehend ans Herz gewachsen und haben uns gezeigt, was russische Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit sind. Besondere Erwähnung verdient noch unsere neue Lieblingsstadt Novosibirsk, wo wir so freundliche und lustige Menschen getroffen haben, dass wir jederzeit wiederkommen würden, weil wir sie schon vermissen die Andreys, Marynas, Johns, Stephanies und Elenas J! Hier haben wir bei Beachpartys und Kneipenabenden echt viel Spaß gehabt – eine tolle Couchsurfing Community. „It’s Russia, baby!“

Die Landschaft verdient eigentlich ein eigenes Buch. Wir hatten das Glück, Sibirien im Herbst mit seinen explodierenden Farben in den Laubwäldern bestaunen zu dürfen, oder den urigen Baikalsee und die Hügellandschaften des Südens an der Grenze zur Mongolei.

Das musst du sehen: Den Baikalsee, das gesamte Altai, Sibirien im Allgemeinen und Novosibirsk und Moskau und die wunderschönen russischen Frauen!

Fazit: Auch wenn wir echt vielen unfreundlichen Menschen in Geschäften, bei der Bahn oder in der Metro begegnet sind, waren die Menschen, die wir kennengelernt haben extrem nett, lustig und verrückt. Ähnlich wie im Iran haben wir hier tolle Freunde gefunden, die wir unbedingt wiedersehen wollen. Das Land ist sicher und die Landschaft herausragend. Absolute Empfehlung!

8/10 Reisepunkten! 

Alle unsere Fotos zu Russland findest du hier.