Die große Ankündigung!

Genau 100 Tage sind wir nun unterwegs, 19.000 Kilometer und 12 Länder liegen hinter uns. Die vielen Liter (Angst-)Schweiß und (Freuden-)Tränen haben wir aufgrund fehlender Messmöglichkeiten nicht mitgezählt. Ist ja auch ein bisschen "Ih". Viele lächelnde Gesichter von bezaubernden Menschen, die noch immer fröhlich in uns widerhallen, ebenso wie stechendes Adrenalin, das wie auf Spinnenbeinen durch unsere Eingeweide krabbelt. Auch das liegt hinter uns (und vor uns). Jedenfalls ist es an der Zeit für ein bisschen Dramatik, großen Trommelwirbel, operettenhaftes Fußgetrappel, einen Prunkvollen Vorhang und gleißend helles Scheinwerferlicht. Und um jetzt die passenden, angemessenen inneren Bilder für euch zu fabulieren, wäre auch ein wenig erwartungsvolles Gemurmel gar nicht schlecht. Also denn, Zeit für die große Ankündigung:

Unser Motorrad fliegt nach Hause! Doch damit noch nicht genug: Wir ändern unsere gesamten Reisemodalitäten. Nicht nach Luft schnappen, noch nicht. Dies ist eine positive Ankündigung und es wird die kommenden Jahre weiter spannend um uns bleiben, keine Sorge. Nur die Tätärä fliegt nach Hause. Wir dagegen werden uns ohne unseren tapferen Dauerpatienten auf zwei Rädern aufmachen nach Südostasien. Möglicherweise durch China – ohne Motorrad plötzlich sehr einfach.

Hier die Gründe (ein kleiner Auszug):

• Die Ténéré macht uns zu viel Ärger. Wasserpumpe, Getriebe, Kupplungsscheiben – alles Dinge, die wir hier nicht bekommen können.
•  Vietnam, Laos und Thailand verbieten mittlerweile die Einreise mit eigenem Motorrad, bzw. machen es einem so schwer, dass es kaum mehr möglich ist. Leider ist das ein Großteil Südostasiens – also besser mit Rucksack, Minimopped oder Fahrrad.
• Wir brauchen zumindest eine kurze Phase der Abwechslung.

Darum kommen wir zum nächsten Teil unserer Ankündigung, damit sich Trommelwirbel und Scheinwerferhitze auch für euch auszahlen: Wir werden unsere Weltreise, wenn auch weiterhin schwerpunktmäßig eine Motorradreise, hin und wieder durch Etappen mit anderen Fortbewegungsmitteln ergänzen. Zum Beispiel möchten wir eine Etappe mit dem Fahrrad unternehmen. Vielleicht sogar eine Etappe auf dem Pferd (Stichwort: Continental Divide Trail in den USA). Was das Motorrad angeht: wir werden wahrscheinlich auf zwei kleinere Maschinen umsteigen, damit Elli auch fahren kann. Etwas reparaturärmeres und weltweit angenehm zu wartendes, wie 250er Hondas o.ä... Wir werden sehen.

Was wir gelernt haben ist, flexibel zu bleiben, den frischen Ideen und Bedürfnissen nachzugehen und die Reise zu einem fließenden Projekt zu machen, das interessant und lebendig bleibt. Und eine Weltreise mit Motorrad, Fahrrad, Pferd und Kanu – wer hat das schon gemacht?! Niemand! Falls doch – Hand heben :-)!

Und bevor wir jetzt zum Abschied in Richtung Baikalsee von der Bühne winken und der Vorhang (hoffentlich unter eurem Beifall!) wieder fällt: Ja, da stand eben „Kanu“ in der beiläufigen Aufzählung. Wir lieben beide das Wasser und haben gelesen, dass es möglich ist, Kanada von West nach Ost mit dem Kanu zu durchqueren. Ein Traum. Und Träume zu erfüllen, dafür sind wir unterwegs. Träumt ihr mit? Diese Seite ist unsere Einladung für euch.

Herzlichste Abenteurergrüße, eure Elli&Ben

(Alle Angaben wie immer ohne Gewähr - denn sie unterliegen ständigen Änderungen :-))