Alles was du wissen musst: Usbekistan


Reisedauer & Route: 5 Tage, Buxoro – Samarkant – Taschkent – Kokand

 

Einreisebestimmungen: Visumpflicht! Das Visum ist einfach zu beschaffen und kostet knapp 50 Euro. In etwa 7 bis 10 Tagen hast du es im Pass und kannst dann entspannt dreißig Tage reisen. Keine morphinhaltigen Medikamente mitführen (wird streng überprüft). Vorher über Zollbestimmungen informieren, da alles gefilzt wird.

 

Einreiseprozedur: Für uns ein Alptraum. Geschlagene sechs Stunden hat es gedauert, bis wir endlich einreisen durften. Die Beamten schicken dich von A nach B nach C nach D und an allen Stellen wird exakt das Gleiche gemacht. Furchtbar. Medikamente werden alle einzeln gegoogelt um zu erfahren ob Morphin drin ist. Das gesamte Gepäck wird durchsucht und die Beamten lassen sich Zeit ohne dabei besonders freundlich zu sein.

 

Preisniveau: Günstig. Hotelzimmer sind günstig mit knapp 12 Euro für ein klimatisiertes Doppelzimmer. Hostels sind rar aber auch deutlich günstiger mit knapp 5 € im Schnitt pro Person. Das Essen ist etwas günstiger als in Europa mit knapp 4 € pro Gericht im Restaurant. Für Budgetreisende sind 20 € am Tag zum Überleben möglich. Komfortabel über die Runden kommst du mit 30 € am Tag.

 

Infrastruktur & Verkehr: Die Hauptstraßen sind schlecht mit vielen Schlaglöchern und Bodenwellen, Nebenstraßen Schotter und teilweise verwaist. Der Verkehr ist recht überschaubar und ruhig.

 

Gesundheit: Perenterol mitführen und einnehmen, um Nahrungsmittelvergiftungen und Durchfall vorzubeugen. Medikamente für akuten Durchfall mitnehmen, z.B. Loperamid, WHO-Lösungen zum Elektrolyte auffüllen. Ibuprofen gegen Fieberanteile. „Wer in Usbekistan keinen Durchfall hat, hat nichts gegessen“, sagt man. Vorsicht vor Sonne und Hitze!

 

Essen: Hammel und Brot. Gewöhnungsbedürftig. Aber es gibt auch ein paar Restaurants mit russischem Einfluss, die ganz leckeres Gebäck oder Hähnchengerichte anbieten.

 

Sicherheit: Polizei ist nahezu überall. In Usbekistan hatten wir das erste Mal das Gefühl, etwas genauer auf unsere Habseligkeiten aufpassen zu müssen. Allerdings haben wir keine negativen Erfahrungen gemacht, es war nur ein Gefühl, auf das wir aber gelernt haben zu vertrauen. Das öffentliche Leben ist aber ruhig und sicher. Negative Erfahrungen haben wir allerdings gleich in der ersten Nacht mit heimischen Schmugglern gemacht, die uns im Zelt festgesetzt haben. Darum Vorsicht bei der Wahl eures Campspots! Obwohl es sich um ein islamisches Land handelt, sieht man hier keine Kopftücher oder ähnliches. Strenge öffentlich-religiöse Regeln gibt es nicht, das Land ist säkular.

 

Land und Leute: Die Usbeken, die wir getroffen haben waren überaus freundlich und hilfsbereit. Da wir Probleme mit einem überhitzten Motor hatten, brauchten wir regelmäßig Hilfe, die uns die Einheimischen jederzeit und mit viel Eifer gegeben haben. Sogar Polizei und Geheimdienst sind uns zur Hilfe geeilt um uns einen Transport nach Taschkent zu organisieren und das Mopped zu verladen. Sehr freundlich und hilfsbereit! Ein Mechaniker in Taschkent hat sogar geschlagene acht Stunden an unserem Motorrad gearbeitet und hat sich strikt geweigert Geld dafür zu nehmen. Das ist schon fast schmerzhaft nett ;-)!

 

Das musst du sehen: Buxoro und Samarkand. Die wohl schönsten Städte, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Wunderschöne Bauten aus der Zeit der Karawanen reihen sich hier dicht an dicht. Unbedingt anschauen! Die Hotels haben im Übrigen auch einen westlichen Standard und moderate Preise.

 

 

Fazit: Die Menschen sind sehr nett, sicher ist es auch, man mag scheinbar Touristen. Die Hotels und Gästehäuser haben einen sehr guten Standard bei fairen Preisen und mit Buxoro und Samarkand findest du hier atemberaubende Städte, die anders sind, als alles was du kennst. Abgesehen davon ist das Land aber recht langweilig und heruntergekommen. Die politische Lage ist momentan nach dem Ableben des Möchtegernsultans unübersichtlich und unsicher aufgrund von Nachfolgekämpfen – vor der Reise gut informieren. Aber bitte nicht beim Auswärtigen Amt, sonst heißt es wieder man würde direkt beim Grenzübertritt abgestochen, vergewaltigt und aller Organa beraubt – in der Reihenfolge!

 

7/10 Reisepunkten!



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