Die richtige Kleidung für deine Weltreise

Kurz vor der Abreise: Sieht viel aus, ist es aber nicht, wenn du die Motorradkleidung, Helme und Stiefel abziehst. Trotzdem haben wir unser "Sortiment", besonders bzgl. Kleidung noch weiter ausgedünnt!
Kurz vor der Abreise: Sieht viel aus, ist es aber nicht, wenn du die Motorradkleidung, Helme und Stiefel abziehst. Trotzdem haben wir unser "Sortiment", besonders bzgl. Kleidung noch weiter ausgedünnt!

"Okay", ein Finger zuckt über die bunte Landkarte an der Wand. "Also nach Sibirien, das ist bestimmt toll. Aber natürlich kalt. Macht aber nix, weil wir danach einfach nach Thailand fahren und die Hitze genießen. In Patagonien könnte es etwas stürmisch und regnerisch werden, aber das kriegen wir schon hin. Wird eine gute Abhärtung für den Schnee in Alaska."

So oder so ähnlich könnte sich auch deine Reiseplanung anhören. Da wird relativ schnell deutlich, warum wir darauf hingewiesen haben, dass die Frage „was soll ich bloß anziehen?“, nicht nur in jeder Sex and the City Folge gestellt wird, sondern auch jeden Weltreisenden umtreibt. Und wenn es einen Weltreisenden, oder werdenden Weltreisenden noch nicht umtreibt, sollte er oder sie schleunigst damit beginnen. Denn: Zuviel Ausrüstung bedeutet viel Packmaß. Viel Packmaß bedeutet für Fahrrad- und Motorradreisende mehr Gewicht und Gewicht ist wie mit einem Pickel auf der Stirn zum Abschlussball zu gehen: äußerst unangenehm, hässlich anzusehen und schwer zu behandeln. Denn wenn du dir erst einmal zu viel aufgebrummt hast, fällt es dir deutlich schwerer etwas zurückzuschicken, oder wegzuschmeißen, als wenn du es gar nicht erst mitgebracht hättest. Einen Pickel auszudrücken ist schließlich auch deutlich schmerzhafter, als im Vorfeld die Gummibärchentüte abzulehnen. Naja, vielleicht doch nicht, aber du weißt verstehst, worauf wir hinaus wollen. Falls nicht, ist dieser Artikel umso wichtiger für dich :-)!

Kruder Mix aus Bermudashorts, Merinoshirt und Motorradjacke am Baikalsee. Wer Gepäck sparen will, sollte seinen inneren Karl Lagerfeld feuern.
Kruder Mix aus Bermudashorts, Merinoshirt und Motorradjacke am Baikalsee. Wer Gepäck sparen will, sollte seinen inneren Karl Lagerfeld feuern.

Die richtige Reisekleidung zusammenstellen

Wir waren bereits vor Antritt unserer Reise minimalistisch aufgestellt, da wir auf vorherigen Reisen schon die Erfahrung machen mussten, dass ein großer Sack Kleidung so unnötig ist wie ein neues Album von Bushido und mindestens genauso nervig. Viel Kleidung bedeutet viel wühlen („wo ist denn bloß das blaue T-Shirt, dass ich so gerne trage?“), bedeutet viel waschen, bedeutet viel Packmaß. Als beste Kombination hat sich pro Person für uns folgendes herausgestellt:

 

Bei allen Kleidungsstücken greifen wir bewusst auf einen Merino/Kunstfaser-Mix zurück, wie ihn super.natural herstellt. Merino ist durch seine Geruchslosigkeit, das schnelle Trocknen und die einzigartigen Wärmeeigenschaften der beste Freund eines jeden Reisenden und der Kunstfaseranteil hält die Kleidungsstücke robust und langlebig, was bei reinen Merinoprodukten immer das Manko ist. Die Produkte von super.natural sind im Übrigen auch noch deutlich günstiger – darum ist es für uns die beste Alternative. Jedes Kleidungsstück verliert seinen Geruch, wenn ihr es über Nacht zum Lüften aufhängt, darum braucht ihr nicht oft waschen und könnt die Sachen mehrfach tragen. Wenn ihr doch waschen müsst, könnt ihr darauf zählen, dass alles sehr schnell trocknet. Die Mütze ist wichtig für das Campen in großen Höhen oder kalten Regionen, damit ihr nachts nicht auskühlt. Es ist erstaunlich wieviel wärmer ihr euch fühlt, wenn der Kopf bedeckt ist. Die Schirmmütze ist ein Muss gegen Sonnenstich und Co. Wenn ihr Motorradreisende seit: nehmt bitte keine Extrajacke mit, sondern benutzt eure Moppedjacke! Falls ihr anders reist, wollt ihr vielleicht eine Windjacke mitnehmen.

Der Astronautenanzug "Stormchaser" kann gegen das Vakuum mit Sauerstoff aufgepustet werden und spendet über drei Stunden frische Atemluft. Und ist regendicht. Sehr.
Der Astronautenanzug "Stormchaser" kann gegen das Vakuum mit Sauerstoff aufgepustet werden und spendet über drei Stunden frische Atemluft. Und ist regendicht. Sehr.

Die richtige Motorradkleidung mitnehmen

Ach was werden hier für Debatten geführt... Auf der einen Seite gibt es die modernen Hightech-Reisenden, auf deren Jacken jede freie Stelle mit „Cordura“- und „GoreTex“-Etiketten bepflastert sind. Auf der anderen Seite gibt es die „Ratten“, wie wir sie liebevoll nennen: Reisende, die auf Hightech keinen Deut geben und stattdessen mit Standardkombis und Regenkleidung, oder gar normaler Straßenkleidung und Regenkombis reisen. Wir gehörten bei Abfahrt zu einer abgespeckten Version der ersten Variante, haben unsere Meinung aber mittlerweile geändert und würden einen Mix aus Hightech-Europäer und Reiseratte fahren.

Und das wird in Zukunft so aussehen:

Diese Aufzählung macht deutlich, dass wir damit Platz sparen. Membrane und Futter brauchen unglaublich viel Stauraum, besonders dafür, dass sie nur in kürzeren Phasen benötigt werden. Das wichtigste ist aber die Praktikabilität. Die ganzen vielen Inlays mit tausend Zippern und Klettverschlüssen sind fummeliger als ein Teenager in der Pubertät und auch die Stellen, die als erstes kaputtgehen. Außerdem ist es doch so: Die Membrane machst du in die Kombi, wenn es regnet. Wenn du Glück hast und den Regen weit vorher kommen siehst, hältst du irgendwo an und musst dich erstmal entkleiden, um die Inlays reinzumachen. Nach einer Viertelstunde kannst du dich dann wieder anziehen. Sobald der Regen vorbei ist, musst du wieder anhalten und das ganze rückgängig machen. Mit einer Regenkombi ziehst du dir nur schnell Hose und Jacke über und am Ende wieder aus. Außerdem müssen sie nicht ständig gepflegt werden mit Imprägnier Spray und all den Segnungen der westlichen Welt, die in den interessanten Teilen der Welt niemand kennt. Abgesehen davon, kann man Regenkombis überall nachkaufen. Vieeel praktischer! Und was das Futter angeht: wir haben doch schon Jacke und Longsleeve im Gepäck: Also her damit, sobald es kalt wird und weg mit dem sperrigen Futter, das man erst in die Kleidung pfriemeln muss. Wenn es wirklich nass, kalt und windig ist, lohnt es sich die Thermoboy Unterwäsche von POLO dabei zu haben, denn sie ist nicht nur winddicht, sondern auch sehr warm und dabei leicht und platzsparend. 

Die Motorradkleidung die wir beim Fahren tragen einmal außen vor gelassen, passt unser gesamtes Gepäck in diese zwei zierlichen Rucksäcke, die fast ganz hinter unseren degenerierten Rücken verschwinden - inklusive Campingsachen. Das sollte dein Ziel sein!
Die Motorradkleidung die wir beim Fahren tragen einmal außen vor gelassen, passt unser gesamtes Gepäck in diese zwei zierlichen Rucksäcke, die fast ganz hinter unseren degenerierten Rücken verschwinden - inklusive Campingsachen. Das sollte dein Ziel sein!
Spülhandschuhe haben ein winziges Packmaß, sind absolut wind- und wasserdicht und halten erstaunlich warm. Also lass deine Zweithandschuhe zuhause!
Spülhandschuhe haben ein winziges Packmaß, sind absolut wind- und wasserdicht und halten erstaunlich warm. Also lass deine Zweithandschuhe zuhause!

Funktionsunterwäsche dagegen könnt ihr zuhause lassen. Zu warm in der Sonne, zu kalt bei allem anderen. Das Argument, lange Funktionsunterwäsche schütze die Kombi vor dem ätzenden Schweiß unserer ekelhaften Motorradfahrer-Leiber lassen wir nicht gelten. Eine Kombi, die das nicht eine längere Zeit lang aushält, hat es nicht verdient getragen zu werden :-)!

Apropos Regen: Damit ihr nicht zwei Paar Handschuhe mitnehmen müsst, macht es wie wir und kauft euch Spülhandschuhe – bekommt ihr überall auf der Welt für ein paar Cents. Die zieht ihr unter oder über eure Handschuhe und schon sind sie zu 100 Prozent wasser- und winddicht. Gleiches gilt für wasserdichte Überziehhandschuhe, die wir uns haben nachschicken lassen. Zwei Dinge, die vor kurzem bei einem Test in der MOTORRAD bei keinem der wasserdichten Handschuhe festgestellt werden konnten.

Wir hoffen, dass ihr damit eine gute Hilfe für eure eigene Zusammenstellung bekommen konntet und nicht wie wir erst Sachen zurückschicken müsst. Möge der Minimalismus mit euch sein ;-)!

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Kommentare: 2
  • #1

    Marco (Freitag, 23 September 2016 23:10)

    Bei den Handschuhen habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Latexhandschuhe habe ich auch immer mit dabei. Winddicht, Wasserdicht halten sie die Hände warm und trocken. Der Unterschied ist immens wenn man kalte oder warme Hände hat.

  • #2

    Daniel (Dienstag, 28 November 2017 16:45)

    Hallo ihr 2.
    Tolle Seite, die Videos find ich klasse, weiter so. Hab mir schon fast alles durchgelesen. Habt weiter so viel Spaß...
    So Long...